Kurz nachdem Kaiserin Maria Theresia das Schloss Ober-St. Veit vom Wiener Erzbischof erworben hatte, ließ sie in den Jahren 1762/63 sechs Räume von Johann Wenzel Bergl mit Dekorationsmalereien auszustatten.
Bergl entführt die Betrachtenden in ein scheinbar unberührtes Paradies. So als würde man durch das dichte Blätterdach der Palmen wandeln, Tiere hinter üppigen Sträuchern oder am Ufer beobachten, von den reifen Früchten naschen oder die Jäger bei ihrer Tätigkeit unterstützen können führt uns Bergl diese Welt vor Augen. Doch diese Idylle ist gefährdet, die Eroberer haben bereits die Küste erreicht.
Die exotischen Landschaften entstanden auf Leinwand, in der Gewölbezone wurden sie direkt auf den Putz aufgetragen. Raumgrenzen scheinen durch die Positionierung der Bäume in den Raumecken überwunden zu werden. Vorbild für die dargestellte phantastische Tierwelt und Vegetation war eine berühmte Tapisserienserie, die Nouvelles Indes.
Das Erzbischöfliche Sommerpalais Ober-St. Veit befindet sich in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich.