Maria Theresia hegte zeitlebens eine besondere Vorliebe und Bewunderung für Exotisches, also für fernöstliche Kunst, die sie als generell als indianisch bezeichnete. In den Jahren 1769/70 und im Verlauf der 1770er Jahre ließ die Kaiserinwitwe im Erdgeschoß des Schlosses Schönbrunn die sogenannten Berglzimmer mit illusionistischen Landschaftsmalereien ausstatten.
Bereits wenige Jahre davor hatte sie Johann Wenzel Bergl mit ähnlich exotischen Landschaftsgemälden im erzbischöflichen Palais in Ober-Sankt-Veit beauftragt, das die Monarchin im Jahre 1762 erworben hatte. Die dort ausgeführten Landschaftsmalereien hatten sie ganz offensichtlich begeistert, zumal sie Bergl in der Folge in der Hofburg wie auch in Schönbrunn mit diesen von ihr besonders geschätzten Wanddekorationen in „indischer, americanischer oder japanischer Art“ beauftragte. Es handelt sich um illusionistische, großteils exotische Landschaften, die Wand und Wölbung gänzlich überziehen mit dem Ziel, die Raumgrenzen zu verschleiern. Die Malereien in den Schönbrunner Appartements wurden bei den Wandflächen auf Leinwand in Eitempera-Technik aufgebracht, im Deckenbereich dagegen direkt auf die Wand in Secco-Technik.
Bergl schuf in Schönbrunn drei Raumensembles mit Landschaftsmalereien, von denen das an der östlichen Südseite zum Großen Parterre ausgerichtete der alternden Monarchin als privates Sommerappartement diente; das an dem Meidlinger Kammergarten gelegene ostseitige Appartement wurde von der am Wiener Hof lebenden Erzherzogin Maria Elisabeth genutzt, das an der westlichen Südseite gelegene vom jüngsten Erzherzog Maximilian Franz.